Gesundheitsprävention am Copernicus-Gymnasium

 

Dass Drogen krank und unglücklich machen und dass ich mich gesund ernähren soll, weiß ich doch auch. Aber wie kann dann die Leidenschaft zum Handball zu einer Alkoholsucht führen? Eigentlich ist erstmal alles mega cool. Und woran merkt man, dass man alkoholabhängig geworden ist?

Der Präventionscoach Frank Milbich hat im Rahmen der Alkoholprävention alle Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen im April mitgenommen auf seinen spannenden und sehr berührenden Lebensweg hinein in die Alkoholsucht und auch wieder hinaus. Auf packende und lebendige Art und Weise schilderte er die vielen kleinen seelischen und gesellschaftlichen Fallen, in die man als süchtiger Mensch tappen kann und beschrieb drastisch und erfrischend ehrlich seinen fast tödlichen Weg aus der Sucht hinaus. Dadurch regte er viele Fragen und Diskussionen an und viele waren sich einig, dass das Bier nach dem Handballspiel eben nicht immer harmlos ist.

Das Thema „Gesunde Ernährung und Magersucht“ wurde von der Apothekerin Anke Seydel von der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg im Rahmen des Projekts „Apotheke macht Schule“ mit den Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen erörtert. Was ist eigentlich eine normale Ernährung und was sagt mein Gewicht aus? Bin ich wirklich schöner und erfolgreicher, wenn ich dünn bin?
An Fallbeispielen zeigte Frau Seydel die Beweggründe, wie es zu einer Essstörung kommen kann. Außerdem sensibilisierten sie für die Kennzeichen einer Essstörung sowohl die Betroffene als auch Außenstehende und appellierte an alle, bekannte Betroffene aus der Heimlichkeit herauszuholen. Das gilt vor allem für Magersüchtige, aber auch für Betroffene der Bulimia nervosa und Binge-Rating-Störung. Frau Seydel machte ebenso deutlich, dass es bei allen Störungen nicht ursächlich ums Essen
geht, sondern um die missglückte Verarbeitung persönlicher Probleme. Immer kommt man als Betroffener in einen Teufelskreis, bei dessen Ausstieg man professionelle Hilfe benötigt. Leider sind Essstörungen bei weitem verbreiteter als man denkt. Ihre fundierte Schilderung verschiedener Essstörungen regte einige von uns zum Nachdenken über das eigene Essverhalten an.


Insgesamt haben beide Präventionsveranstaltungen einige von uns zum Nachdenken über das eigene bzw. das Konsumverhalten unserer Lieben angeregt und manche Diskussion angeregt. Wir bleiben auf jeden Fall darüber im Gespräch.

Dr. Ute Klenz

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